Warum aussortieren, wenn genug Stauraum da ist
Horror Vacui - die Angst vor dem Leeren
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Fällt es dir schwer, Platz zu haben?
Vielleicht bist du es auch gar nicht gewöhnt, da nicht nur deine Schränken und Schubladen überquillen sondern auch dein Dachboden und dein Keller zugerümpelt sind.
Alles steht voll, mit Dingen, die du mühevoll in den letzen Jahrzehnten zusammengetragen hast. Und sie haben viel Geld gekostet. "Alles Werte.", denkst du vielleicht und "Das frisst kein Brot."
In meiner Tätigkeit als Ordnungsexpertin bin ich auf einen sehr interessanten Begriff aufmerksam gemacht worden.
Horror Vacui
Laut Duden beschreibt er die von der aristotelischen Physik ausgehende Annahme, dass die Natur überall um Auffüllung eines leeren Raumes bemüht sei.
Entspricht es also nicht unserem Naturell, Leerraum zu besitzen? Das kann gut sein.
Trotzdem, weniger Dinge zu besitzen macht vieles einfacher. Drei Beispiele:
1. Ich kann das Fenster viel schneller weit öffnen und frische Luft reinlassen, wenn auf der Fensterbank wenig oder auch gar nichts steht. Ich habe Platz zum Atmen.
2. Ich kann meine Kleidung in meinem Schrank besser händeln, wenn dieser zu zwei Drittel gefüllt ist anstatt bis auf den letzten Zentimeter vollgestopft. Ich greife zielsicher die anlasspassende Klamotte.
3. Ich steuere das Raclette-Gerät im Kellerregal, welches ich ein oder zweimal im Jahr benutze, zielgerichtet an, wenn es sich nicht zwischen irgendwelchem Krempel versteckt. Ich finde direkt die Dinge, die ich selten benutze.
Klingt logisch. Woran kann es also noch liegen, dass du es nicht gewohnt bist, Platz zu haben?
Loslassen und weniger wollen gehören nicht zu unseren Grundinstikten
Harriet Schecher, US-amerikanischer "organizing an time expert", beschreibt in ihrem Buch Entrümpeln Sie Ihr Leben das wir nicht nur biologisch sondern auch psychologisch darauf programiert sind, an Dingen festzuhalten. Neben dem vorhandenen Jäger und Sammler Trieb seien wir darauf sozialisiert, immer mehr haben zu wollen.
Klingt ebenfalls logisch und ich gebe ihr recht.
Mich wundert es nicht, dass es dir schwer fällt, endlich damit anzufangen, Dinge loszulassen.
Wenn es anders wäre, würdest du diesen Blog-Artikel vielleicht gar nicht lesen.
Mut zur Lücke
Und genau da können wir ansetzten.
Anstatt dass du weiterhin bereust, dass die Dinge so sind, wie sie sind, gehst du sie an. Du zeigst Größe, indem du dich zu ihnen bekennst, um etwas zu ändern.
Nimm deine Unordnung und den Überfluß an Dingen an. Wenn du das geschafft hast, kannst du für dich klären, wie du dich davon befreist - um danach ins Handeln zu kommen.
So schlägst du deinen Weg ein, dich von deinen Altlasten zu trennen und dich maßgeblich zu entlasten.
Auf geht´s!
Foto von Matt Artz auf Unsplash