Achtung, frische Spekulatius!
Wieviel Deko willst du dieses Jahr jonglieren?
Hand aufs Herz
Hast du nach dem letzen Advents- und Weihnachtsspektakel wirklich dein saisonales Klimbim fein säuberlich zusammengepackt und vorher diejenigen Dinge aussortiert, die dir einfach über waren?
Oder landete, früher oder später, nachdem du die besinnliche Zeit "überstanden hast" alles schnell wieder in der Weihnachtsdekokiste? Ich kenne den Drang im jungen Jahr die Wohnung clean haben zu wollen, um voller Elan durchzustarten.
Wie auch immer. Gut drei Monate vor dem nächsten Fest der Liebe liegen drei Viertel des aktuellen Jahres hinter dir. Und in diesem ist viel passiert. Vielleicht haben sich deine Bedürfnisse oder sogar deine Lebensumstände verändert - oder die deiner Lieben.
Veränderungen können groß sein oder sich einschleichen.
Sie wirken sich auf deine innere Ordnung und deine zwischenmenschlichen Beziehungen aus - egal ob es um berufliches oder privates geht und wie "banal" es zu sein scheint, dass dieses Jahr die Adventskranzkerzen mal nicht traditionell rot werden könnten.
Szenenwechsel: Im Supermarkt bahnst du dir mitterweile den Weg durch Spekulatius und Dominosteine. Die ersten Anzeichen, dass das Jahr fortschreitet sind fast unumgänglich. Gehörst du zu denjenigen, die jetzt schon zugreifen? Genieß sie, sie sind jetzt frisch.
Die (nahende) Weihnachtszeit ist voller Rituale. Laut Duden handelt es sich bei einem Ritual um ein wiederholtes, immer gleichbleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung. Sind deine Rituale jedes Jahr gesetzt oder hast du sie schon mal hinterfragt?
Schnell werden die Tage immer kürzer und du öffnest bald ganz routiniert deine Weihnachtskiste und dekorierst munter drauf los. Vielleicht denkst du dabei, dass du es dieses Mal besser machen wirst - beim Einpacken danach. Ist ja auch eine Königsdisziplin, so viele emotional aufgeladene Dinge unterschiedlichsten Ausmaßes alle Jahre wieder auf´s Neue zu verstauen... und mal ehrlich, hast du etwa nur eine Kiste oder wie ich einen ganzen Stapel an Kartons? Sei´s drum.
Wenn du einfach gut sortiert und ganz smooth in die gemütliche Jahreszeit starten möchtest, wirf rechtzeitig - wie wäre es mit gleich?! - einen Blick in deine Weihnachtdeko(krempel)kiste(n).
Werde dir bewusst, was du alles hast.
Wieviel Servietten und Kerzen sind vom letzten Jahr noch übrig? Schau nach. Dadurch ersparst du dir manch einen Spontankauf. Denn du bist sensibilisiert, wenn du jetzt das Blumengeschäft aufsucht, um deine Terasse mit Chrysanthemen und Kürbissen zu schmücken. Lass die leuchtenden Rentiere und schmelzfreien Fake-Eiskristalle links liegen.
Höre auf deinen Bauch. Weihnachten ist "Hoch"-Zeit der Emotionen. Willst du wirklich in ein paar Wochen alles rausholen und unreflektiert in deiner Bude verteilen, nur weil es Tradition ist? Puh.
Sei ehrlich zu dir und sortiere diejenige Deko aus, bei der du das Gefühl hast, dass sie einfach nicht mehr dran ist. Vielleicht verbindest du das ein oder andere Gebimsel mit skurielen Szenen vergangender Jahre, in denen der Tannenbaum ein bisschen krum aussah und der Haussegen völlig schief hing. Kann weg. So bekommen die Dinge, die schöne Erinnerungen bei dir auslösen mehr Raum - sowohl in der Kiste und deinem Kopf als auch später am Ort des Geschehens.
Aber sie sind ja noch gut. Genau!
Leg die aussortierten Sachen an die Seite und spende sie in ein paar Wochen, zum Beispiel beim Sozialkaufhaus oder einer Tafel vor Ort.
Es gibt genügend Menschen, die es sich nicht leisten können, Chrysanthemen oder Renntieren zu shoppen. Du kannst ihnen eine Freude machen.
Und du sorgst für dich, denn du hast dir ein wirklich besinnliches Fest verdient.
Also auf! Steuer erst den Supermarkt an und dann den Keller. Danach such dir ein sonniges Plätchen auf der Terasse.
Viel Freude beim Öffnen, Sortieren und Genießen.